Diese Woche setzen wir hier auf imgriff.com einen kleinen Schwerpunkt zu Social Media, unserem Leben und der Arbeit: Was sind Risiken? Was sind Chancen? Wir beginnen mit der Frage: Wie wäre es ohne?
Für viele unvorstellbar – während mehrerer Stunden auf Social Media und E-Mail zu verzichten. Ich habe es 24 Stunden lang ausprobiert und eine digitale Pause gemacht. Ob sich die Welt auch ohne Facebook, Twitter und Co. weiter dreht? Erst dachte ich, das wird die Hölle, das hältst du nie durch. Aber doch, ich habs überlebt.
Keine E-Mail = keine neue Aufgabe, keine Erwartungshaltung, kein Druck. Sehr angenehm. Das gleiche gilt für Tweets und Facebook Posts. Es war mir schlicht egal, was meine Facebook-Freunde und Twitter-Kollegen aktuell so treiben.
Was ich während meiner digitalen Pause nicht gemacht habe:
- E-Mails abrufen – auch nicht von unterwegs
- Facebook checken oder neue Posts schreiben
- Twitter checken oder twittern
- Blogs schreiben
- Blogs lesen
- News im Internet lesen
- Radio hören
- Fernsehen
Zugegeben, ich habe gesündigt. Aber aus gutem Grund, ich hoffe ihr verzeiht mir: Gemeinsam mit meinem Partner suchte ich nach Hotels für unseren nächsten Urlaub. Und Inland-Flüge. Aber das geht ja unter Erholung und Vorfreude, oder?
Was ich während meiner 24-stündigen digitalen Pause gemacht habe:
- Fuhr mit meinem Velo der Sihl (Fluss in Zürich) entlang.
- Gemeinsam mit meinem Freund und seinen Eltern ass ich in einem lauschigen Garten zu Mittag, genoss die Sonne, das Essen und die gute Unterhaltung. Ich zückte kein einziges Mal mein iPhone.
- Ging Shoppen.
- Gönnte mir ein langes Mittagsschläfchen.
- Las ein Konzept.
- Las in einem Buch.
- Lackierte mir die Nägel.
- Sass auf dem Balkon.
- Telefonierte mit einer guten Freundin.
- Wusch Wäsche.
- Räumte auf.
- Grillierte auf unserem Mini-Balkon.
- Diskutierte mit Ralph über unsere Feriendestination – welches Hotel, welches Transportmittel, wie lange wir wo bleiben usw.
- Machte einen nächtlichen Spaziergang.
- Ging früh schlafen.
Wenn ich nun die beiden Listen so vergleiche, bin ich erstaunt, was ich während meiner digitalen Pause alles geschafft habe. Und zwar alles Dinge, die mir Spass machen (abgesehen von Wäsche waschen und aufräumen).
Von nun regelmässige Pausen
Ich sage nicht, wir sollen E-Mail, Twitter, Facebook und Blogs ausblenden – das alles sind wichtige Teile meines (und sicher auch eurer) Jobs – trotzdem sollte es möglich sein, diese Dinge massvoll zu nutzen und uns ab und zu eine digitale Pause zu gönnen. Ich versuche nun einmal pro Woche eine digitale Pause zu machen. Und ich weiss nun, die Welt wird sich trotzdem weiter drehen.
Bild: Ellen Munro bei flickr.com (CC BY 2.0)
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